Konfliktfelder der Diaspora und die Löwengrube. Zur Eigenart der Erzählung von Daniel in der Löwengrube in der hebräischen Bibel und der Septuaginta (Dissertation)
Dominik Matthias Helms, geb. 1982, studierte an der Universität Augsburg die Fächer Katholische Theologie und Mathematik. Nach dem Staatsexamen im Jahr 2006 hat er im Fach Alttestamentliche Wissenschaft ein von der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. gefördertes Promotionsstudium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg aufgenommen. Die von Prof. Dr. Franz Sedlmeier betreute Dissertationsschrift mit dem Titel „Konfliktfelder der Diaspora und die Löwengrube. Zur Eigenart der Erzählung von Daniel in der Löwengrube in der hebräischen Bibel und der Septuaginta“ wurde im Sommersemester 2012 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg angenommen.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der relativ eigenständigen Überlieferung der Erzählung von „Daniel in der Löwengrube“ (Dan 6) in verschiedenen Kulturkreisen: Sie ist einerseits in der masoretischen Tradition der hebräischen Bibel in aramäischer Sprache und andererseits in der Tradition der Septuaginta in griechischer Sprache erhalten. Obgleich beide Fassungen der gleichen Handlungslinie folgen, weisen zahlreiche Differenzen auf ihre Eigenständigkeit hin.
Dieser Befund führt auf die Frage nach der literarischen Verhältnisbestimmung und der Textgeschichte. Das Nebeneinander von Theoriebildungen, die einerseits die Priorität von DanMT 6 und andererseits von DanLXX 6 favorisieren, nötigt zum Verzicht auf eine Vorentscheidung und verlangt nach einem methodischen Neuansatz: beide Texte sind apriori als gleichwertig zu betrachten. Im Zentrum der Untersuchung steht eine detaillierte Analyse der Texte und ihrer narrativen Strukturen, die schließlich vergleichend gegenübergestellt werden. Auf diese Weise werden wichtige Motive, Schwerpunkte und zentrale Themen deutlich, durch die die Repräsentation der Diasporasituation und die Positionierung des Textes zu ihr nachgezeichnet werden können. Dabei wird nicht nur nach den theologischen und politischen Vorstellungen gefragt, sondern auch nach deren Realisierungsbedingungen sowie den zeit- und sozialgeschichtlichen Kontexten. Diese literarhistorische Einordnung der Texte ermöglicht schließlich eine vorsichtige Antwort auf die Frage nach der größeren (historischen) Ursprünglichkeit einer Tradition.
Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neutestamentliche Wissenschaft arbeitet Dominik Helms seit dem Wintersemester 2009/10 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaft an der Universität Augsburg. Schwerpunkte der Lehr- und Forschungstätigkeit sind die hebräische und aramäische sowie verwandte Sprachen und Dialekte, Fragen der Kultur- und Religionsgeschichte Israels sowie die Septuaginta.
Das Wesen der Weisheit vor dem Hintergrund jüdischen Traditionsbewusstseins und hellenistischer Popular¬philosophie. Eine Interpretation von Weisheit 7,22–8,1 (wissenschaftliche Prüfungsarbeit)
Zur Person
Simone Baaden, geb. 1988, wird ihr Studium an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz voraussichtlich im März 2013 mit dem Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien beenden.
Ihre wissenschaftliche Prüfungsarbeit mit dem Titel „Das Wesen der Weisheit vor dem Hintergrund jüdischen Traditionsbewusstseins und hellenistischer Popularphilosophie. Eine Interpretation von Weisheit 7,22–8,1“ verfasste sie 2012 bei Prof. Dr. Thomas Hieke im Fach Altes Testament.
Vor dem Hintergrund ihrer Studienfächer Katholische Theologie, Latein und Griechisch interessiert sie die enge Verknüpfung der populären griechischen Philosophie mit dem Werben des Buches der Weisheit für ein Leben in Gerechtigkeit und Solidarität untereinander.
Die Kombination von philologischer Exegese und inhaltlich-theologischer Analyse des Textes hat sie motiviert, sich wissenschaftlich mit diesem Thema im Rahmen ihrer Examensarbeit auseinanderzusetzen.